Kampf um das Tuntenhaus




„Kapitalismus normiert, zerstört, tötet“ so steht es in großen Buchstaben auf der Fassade des Tuntenhauses in der Kastanienallee 86. Und groß war die Angst nach dem Verkauf des Hauses im Frühjahr 2024, dass es nun geräumt, luxussaniert oder abgerissen wird. Die Kastanienallee ist bereits der dritte Standort in Berlin, immer wieder musste das Projekt aus seinen Räumen raus. Eines der letzten unsanierten Häuser in der Straße, einer der wenigen Schutzräume für queeres Leben und Subkultur in Berlin, war erneut bedroht. Bezirk und Senat wurden aufgefordert, das Vorkaufsrecht zu nutzen und das Haus zu retten.
Drei Monate wurde gekämpft, demonstriert, mit Kundgebungen, Festen und Protestaktionen auf die drohende Gefahr hingewiesen. Als bekannt wurde, dass der Hauskäufer aus Bayern kommt, fuhren Unterstützer:innen zu einer bunten Demo dorthin, verschenkten Blumen an die Dorfbewohner:innen und baten um Unterstützung.
Bis zum Schluss zitterte das Tuntenhaus – und gewann. Der Käufer unterschrieb die Abwendungsvereinbarung nicht, der Senat gab grünes Licht für das Vorkaufsrecht und das Tuntenhaus war gerettet. Nun hoffentlich endgültig!