Hafenplatz schwebt




Mehr als 1300 Menschen leben am Kreuzberger Hafenplatz unweit des Potsdamer Platzes. Mieter:innen ehemaliger Sozialwohnungen wohnen in der Beton-Pyramide aus den 1970er-Jahren und Menschen aus der Ukraine haben hier Zuflucht gefunden. Die zentrale Lage der Gebäude verspricht bei Abriss und Neubau hohe Renditen.
Anfang 2024 stellen die Eigentümer im Ausschuss der Bezirksverordnetenversammlung konkrete Pläne dafür vor. Danach soll ausreichend bezahlbarer Wohnraum erhalten bleiben. Doch die Mieter:innen-Initiative glaubt das nicht und eine Ortsbesichtigung bestätigt: Die Wohnsituation am Hafenplatz ist jetzt schon katastrophal, der Hausverwaltung sind die baulichen und hygienischen Mängel egal. Nachdem die Staatsanwaltschaft gegen den Hauptinvestor Ermittlungen wegen „Kreditbetrug“ aufnimmt, stoppt Baustadtrat Florian Schmidt die Verhandlungen und lädt die Mieter:innen zu einer Versammlung vor Ort ein.
Die Mieter:innen sind enttäuscht, weil sich ihre Situation nicht verbessert. So wünscht sich eine vierköpfige Familie aus ihrem Ein-Zimmer- in eine größere Wohnung umzuziehen. Eine ukrainische Familie bekommt keinen Wohnberechtigungsschein, weil sie seit einem Jahr auf die Visa wartet. Die Kinder schauen in eine ungewisse Zukunft. Der Hafenplatz schwebt.